Vereinsnachrichten

Weihnachtsferien

Der Verein wünscht allen Frohe Feiertage und einen guten Rutsch!

Während der Schulferien ist das Dojo geschlossen.

Am Freitag 22.12.2023 endet der letzte Trainingstag mit dem Kindertraining.
Ab dem 08.01.2024 geht's wieder ran an den Speck
mit dem normalen Trainingsbetrieb.

40 Jahre Iaido in Bamberg

Vor vier Jahrzehnten kam die japanische Schwertkampfkunst Iaido nach Bamberg und erfreut sich seitdem an stetigem Interesse. Iaido ist eine Sportart, welche ihre modernen Ansätze von den Wurzeln der Samurai-Traditionen übernommen hat. Es ist die „Kunst des Schwertziehens“ und trainiert gleichermaßen Körper und Geist.

Doch wie kam diese einst historische und zugleich fremdländische Kampfkunst von Japan in unser Bamberg?

Alles fing mit einer Handvoll interessierter Jugendlicher in den 70er Jahren an. Rudi Müller, damals 16 Jahre alt (heute Iaido Kyoshi 7. Dan) fing nach seinem Gymnasialabschluss beim Polizeisportverein in Bamberg mit Karate an, so fand er seinen frühen Weg zu den Budo-Künsten. Nach Unterbrechungen durch die Bundeswehr und einen Abstecher in die Leichtathletik, schloss sich der Kreis mit der japanischen Kampfkunst Aikido im Bamberger Aikido-Club, den er zusammen mit Wolfgang Pagenburg und einigen anderen Aikido-Enthusiasten 1977 gegründet hat. Pagenburg (zuletzt 5. Dan Aikido und 5. Dan Iaido), den Müller gerne als seinen Mentor in Sachen Kampfkünste bezeichnet, hatte die Leitung des Vereins. Beruflich war er Ausbilder für den polizeilichen Selbstschutz und ist 2006 viel zu früh verstorben. Aikido ist eine junge Kampfsportart, welche die Techniken aus verschiedenen Kampfkünsten vereint, in der auch Stock- und Schwerttechniken zum Einsatz kommen. Als führender Übungsleiter besuchte Wolfgang Pagenburg regelmäßig Aikido- Lehrgänge von Meister Asai (damals noch Aikido 7. Dan) von Fachverband Aikikai Deutschland, was Pagenburg veranlasste den Aikido-Club in den Aikikai Bamberg e. V. umzubenennen.

1983 nahm Pagenburg wieder an einem Aikido-Sommerlehrgang teil, den auch Sylvia Ordynsky (damals den 2. Dan Iaido) besuchte. Sie hatte in Japan bei Sagawa Sensei (damals 8. Dan Iaido, 7. Dan Kendo) trainiert. Sylvia Ordynsky konnte Meister Sagawa bewegen erstmalig Deutschland zu besuchen. Er zeigte auf dem Aikido-Lehrgang die bis dahin in Deutschland unbekannte Kampfkunst Iaido. Durch diese faszinierende Darbietung mit einem Samurai-Schwert angeregt, integrierte Wolfgang Pagenburg nach dem Sommerlehrgang Iaido in das Aikido-Stock- und Schwert-Training in Bamberg. Nach einiger Zeit entstand eine Übungsgruppe, in der regelmäßig ausschließlich Iaido geübt wurde.

Ein Jahr später übertrug Wolfgang Pagenburg die Aufgabe, sich um die wachsende Iaido-Gruppe des Vereins zu kümmern, an Rudi Müller, der somit Übungsleiters für Iaido wurde. 1984 hielt Sylvia Ordynsky den ersten Iaido-Wochenendlehrgang in Bamberg. An diesem Lehrgang nahmen auch Interessierte außerhalb der Aikido-Gruppe teil und somit stieß Iaido auf das Interesse von externen Personen aus der Umgebung Bambergs, aus Coburg, Erlangen und Nürnberg.

1987 bat sich für Rudi Müller die Möglichkeit das erste Mal nach Japan zu reisen. Am Ende eines 4-wöchigen Trainingsaufenthaltes bei Sagawa Sensei erlangte er den 1. Dan Iaido. Es folgten bis heute 15 weitere Aufenthalte, wovon lediglich einer ein Urlaub war. Ansonsten waren sie weiterbildende Trainingsaufenthalte. In den vergangenen Zeiten folgten Rudi Müller und weitere federführende Iaidoka, wie Sylvia Ordynsky, drei japanischen Lehrern: Sagawa Sensei, einer der letzten Iaido Hanshi 9. Dan; nach dessen Ableben folgte er Soejima Sensei, Iaido Kyoshi 8. Dan, und als auch dieser verstarb nunmehr Furuichi Sensei, Iaido Kyoshi 8. Dan als aktueller Lehrer. Letzterer war schon öfters für Lehrgänge nach Deutschland gereist, unter anderem nach Berlin und Osnabrück. 2012 wurde Furuichi Sensei vom Deutschen Iaido Bund gebeten, dass er die Iaidoka in diesem Sportverband offiziell unterrichten würde – er sagte zu.

Rudi Müller besuchte seit 2015 jährlich (die Corona-Pandemie ausgenommen) Furuichi Sensei in Japan, um von ihm persönlich trainiert zu werden. Auf diese Weise konnte er sich selbst weiter entwickeln, aber auch die aktuellen Verbesserungen in dieser Kampfkunst den Schülern in Deutschland kompetent weiter vermitteln. 2019 legte Rudi Müller erfolgreich die Prüfung zum 7. Dan ab; ein Jahr später erhielt er nach einer schriftlichen Prüfung den Lehrbefähigungstitel „Kyoshi“ zuerkannt.

Neben Rudi Müller, gehören auch Lothar Beck und Georg Wedler, beide 5. Dan Iaido und Helmut Hof, 3. Dan,  zu den treuesten Iaidoka in Bamberg, welche seit den Anfängen 1987 kontinuierlich dem Sport treu geblieben sind. Aktiv unterstützen sie Rudi Müller, bei seiner Tätigkeit als Übungsleiter im Aikikai Bamberg. Rudi Müller leitet seit Jahrzehnten viele bayerische Landeslehrgänge und zusammen mit anderen hochrangigen Iaidoka alle deutschlandweiten Lehrgänge. Bei den alljährlichen Deutschen Meisterschaften ist Rudi Müller als Turnierleiter oder auch als Kampfplatzleiter im Einsatz. Bei den Europameisterschaften wird er seit vielen Jahren von der Europäischen Kendo-Föderation als Kampfrichter nominiert . Ebenso ist er seit Jahrzehnten als Prüfer gefragt.

Unabhängig davon, dass viele der Iaidoka Kenntnisse aus anderen Budo-Künsten mitbringen, sind dies keine Voraussetzungen, um Iaido talentiert ausüben zu können. Für diesen Sport ist lediglich eine Begeisterungsfähigkeit für das Hier und Jetzt, Affinität für den Umgang mit dem Samurai-Schwert und eine gewisse innerliche Reife eine gute Voraussetzung - da Iaido keine Selbstverteidigung im regulären Sinne mehr darstellt. Iaido ist eine ästhetische Kampfkunst, die den Körper und maßgeblich den Geist, vor allem aber den Charakter formen soll.

Wir, der Aikikai Bamberg e. V., freuen uns auf die kommenden 40 Jahre Iaido in unserer Stadt und werden – wie bisher - jeden Interessierten zu unseren Trainingseinheiten herzlich willkommen heißen. Trainingszeiten und Kontaktdaten sind online unter: https://www.aikikai-bamberg.de/ zu finden.

Wir freuen uns auf Euch!

Tag der offenen Tür 2023

Der Verein Aikikai Bamberg e.V. hat erfolgreich an der Europäischen Woche des Sportes vom 23. - 30. September 2023 teilgenommen. Eröffnet wurde die #BeActive Woche mit dem jährlichen Tag der offenen Tür, wo Kinder und Erwachsenen jeden Alters nach Lust und Laune in die Sportangebote des Vereins schnuppern können.

Am Samstag standen die Türen des Dojos vom 14:00 bis 16:00 Uhr für Interessierte Besucher offen. Die Aikidoka haben beginnend ihre moderne japanische Kampfkunst mit unterschiedlichen Techniken vorgeführt. Dazu zählten Wurf-, Hebel- und Drehtechniken, ebenso wurde das sichere Abrollen gezeigt. Im Anschluss wurde Iaido „Weg des Schwertziehens“ in Form von ausgewählten kata (jap.: Form oder Modell) den Zuschauern nähergebracht. Hiermit sind festgelegte Bewegungsabläufe, welche auf Kampfsituationen basieren, gemeint. Neben den Vorführungen des Vereins blieb den Besuchern genügend Zeit selbst die Sportarten unter professioneller Anleitung auszuprobieren. Beim Aikido wurde sich fast spielerisch unter Anweisung gedreht und fallengelassen. Beim Iaido konnten erste Schrittabfolgen mit einem Holzschwert (Bokken) geübt werden. Um nach der körperlichen Betätigung wieder zu Kräften zu kommen, gab es im Anschluss ein nettes Beisammensitzen mit Tee, Kaffee und leckerem Kuchen.

Unter den Besuchern befand sich auch eine Gruppe des Bamberger Vereins „Freund statt fremd“, welcher geflüchteten Menschen nach ihrer Ankunft in Bamberg und Umgebung mit Rat und Tat zur Seite steht, um eine Integration zu erleichtern. Dieser Besuch unterstrich auch die Botschaften der Kampagne der Europäischen Woche des Sportes: Sport verbindet!