Nachruf Wolfgang Pagenburg

Aikido-Verband trauert um Wolfgang Pagenburg

Der Fachverband für Aikido in Bayern trauert um seinen Initiator Wolfgang Pagenburg. Mit 16 Jahren hatte Pagenburg den ersten Kontakt zum Budo, als er in Nünrberg mit dem Karate begann. Dort lernte er dann 1973 die japanische Kampfsportart Aikido kennen, die er bereits ein Jahr später als eigene Abteilung im Polizei-Sportverein seiner Heimatstadt Bamberg etablierte. Zur Verbesserung der Trainingsmöglichkeiten verließ er 1977 den Polizeisportverein und gründete den Aikido-Club Bamberg, der 1984 in Aikikai Bamberg umbenannt wurde. 1989/90 baute Pagenburg ein Hinterhofgebäude speziell zur Nutzung der Sportart Aikido um, wodurch er bis zu siebenmal pro Woche trainieren konnte – den größten Teil des Unterrichts leitete er anfangs selbst. Seit 1982 etablierte er außerdem eine Iaido Gruppe in Bamberg. Iaido, „die Kunst des Schwertziehens“, war für ihn eine wichtige Ergänzung zum Aikido. Sowohl im Iaido als auch im Aikido ist Aikikai Bamberg zur Heimat für viele der hochrangigsten Sportler ihrer Disziplin im nordbayrischen Raum geworden. Da im Aikido keine Wettkämpfe abgehalten werden, bemessen sich die sportlichen Erfolge am persönlichen Fortschritt und dem Grad der Fertigkeit in der Ausführung der Kampfkunst, nach außen sichtbar an der jeweiligen Graduierung. Wolfgang Pagenburg erwarb neben dem 1.Dan in Karate noch den 1.Dan Jujutsu, den 4.Dan Iaido und den 5.Dan Aikido. Damit war er einer der höchsten Aikido-Danträger in Deutschland mit Anerkennung und Registrierung beim Aikido Honbu Dojo der Aikido Begründerfamilie Ueshiba. Über die intensive Beschäftigung mit der reinen Sportausübung hinaus hat Wolfgang Pagenburg durch sein ehrenamtliches Engagement in der Verbandsarbeit gewirkt. Als Gründer des Aikikai Bamberg stand er fast 30 Jahre an dessen Spitze. Dafür ist er mehrfach von der Stadt Bamberg ausgezeichnet worden. Landesweit war er zehn Jahre lang in der Vorstandschaft des Aikikai Bayern. Der Fachverband für Aikido in Bayern (FAB) ist mit Wolfgang Pagenburg in besonderer Weise verbunden: Als Motor der Einigung war es maßgeblich Wolfgang Pagenburg, der verschiedene zersplitterte überregionale Verbände zu einem Zusammenschluss bewegen konnte. Seinem Engagement war es auch zu verdanken, dass der FAB innerhalb kurzer Zeit so viele Mitglieder gewann, dass er 1995 als 51. Fachverband in den BLSV aufgenommen wurde. Wolfgang Pagenburg hatte als Gründungsmitglied von 1992 bis 1998 das Amt des Vizepräsidenten und von 1998 bis 2002 das Amt des Präsidenten inne und dabei die Aufbauarbeit wesentlich mitgestaltet. Aus gesundheitlichen Gründen stand er dann für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung, brachte seine Erfahrung aber weiter in die Verbandsarbeit ein. Wolfgang Pagenburg verstarb am 6.Dezember 2006 im Alter von 54 Jahren.

(Andreas Mayer)